Dietmar Wajand |

Eine "Jungfrau aus Fleisch und Blut" wartet auf ihren Kuss

Der mündlichen Überlieferung folgend entstand der Brauch im 16. Jhdt. 1567 wurde Weitensfeld von einer Pestepidemie heimgesucht. Nur drei Bürgersöhne und das Burgfräulein aus dem Schloss „Thurnhof“ überlebten. Da die Männer um die Hand der jungen Frau anhielten, forderte sie diese kurzerhand zu einem Wettlauf auf und der Sieger bekam sie zur Frau.

Als Erinnerung an diese Begebenheit entstand das Kranzelreiten, das alljährlich abgehalten werden muss, um den Markt vor Unheil zu bewahren. Bis dato kam es zu keiner Unterbrechung. Selbst in Krisen- und Kriegszeiten wurde es – wenn auch in bescheidenem Ausmaß – zelebriert. Auch in den letzten beiden, von der Corona-Pandemie geprägten Jahren, fand das Kranzelreiten im kleinsten Rahmen statt.

Alle 25 Jahre gibt es eine besondere Jungfrau und der siegreiche Läufer muss nicht die Jungfrau-Statue küssen, sondern eine aus Fleisch und Blut. Diese besondere Ehre hat dieses Jahr die 16-jährige HTBLVA Ferlach-Schülerin Marie-Sophie Tatschl. Unterstützt wird sie von den beiden Ehrentänzerinnen Elisa-Maria Walcher und Julia Holzer.

Die 3 jungen Burschen - Alexander Ladstätter, Peter Burkart und Franz Sabitzer jun. - eifern im Wettlauf am Pfingstmontag, dem 6. Juni 2022 um 14 Uhr, um die Gunst und den begehrten Kuss der Jungfrau aus Fleisch und Blut.

 

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